Fast alle sächsischen Schüler wünschen sich einen Schulsozialarbeiter an ihrer Schule. Das geht aus einer jetzt veröffentlichten, nicht repräsentativen Umfrage des Sächsischen Landesschülerrates hervor. Die Umfrage hat auch gezeigt, dass viele Schüler ihren Schulsozialarbeiter zwar gerne besuchen würden, dieser aber viel zu selten da sei. Deswegen gaben auch 13 Prozent der Befragten an, dass es schwierig ist, mit dem Schulsozialarbeiter Kontakt aufzubauen.

 

„Auch wir befürchten, dass der Schulsozialarbeiter, der an vier Schulen in Limbach-Oberfrohna 20 Stunden in der Woche tätig ist, in einem akuten Problemfall nur schwer zu erreichen ist“, sagt Jesko Vogel, Fraktionsvorsitzender der „Freien Wähler“.  Der Vorschlag der „Freien Wähler“ im Kommunalwahlkampf sah vor, zumindest eine halbe Stelle pro Oberschule als wichtiges Element der Prävention zu schaffen. Dass das durchaus realistisch ist, zeigen die Beispiele Chemnitz und Zwickau. Dort steht an allen Schulen ein Sozialarbeiter als Ansprechpartner zur Verfügung.  „Beide Städte sehen das als Investition in die Zukunft“, sagt Jesko Vogel. Jeder beklage die hohe Rate von Schülern ohne Abschluss und die Probleme im Berufsübergang, Schulsozialarbeiter könnten ein Teil der Lösung sein. Bisher stellte sich die Situation im Raum Chemnitz so dar, dass an 15 von 21 Oberschulen Sozialarbeiter eingesetzt wurden, nur keiner an den drei Limbacher Oberschulen.

 

Für Jesko Vogel steht daher fest: „Die jetzige Lösung kann nur ein Anfang sein. 20 Stunden für vier Schulen sind zu wenig.“ Wenn die Stadt nicht mehr Schulsozialarbeiter aus der Stadtkasse bezahlen kann oder will, dann werden die „Freien Wähler“ ihre Stimmen im Kreistag nutzen, um den Landkreis als Träger der Jugendhilfe stärker in die Pflicht zu nehmen. „Wenn den Landtagsabgeordneten aus Limbach-Oberfohna das Thema Schulsozialarbeit genauso wichtig ist wie uns, dann können sie ja im Landtag ähnlich aktiv werden“, so Jesko Vogel weiter.