Als Reserveoffizier im Bezirksverbindungskommando der Bundeswehr in Chemnitz war ich am Sonnabend zu einem Lehrgang in Dresden. Als Reserveoffizier stelle ich mit einigen anderen Kameraden im Katastrophenfall die Verbindung zwischen Bundeswehr und zivilen Einsatzstäben sicher. Wenn ich in Limbach-Oberfrohna an den Katastrophenschutz denke, dann fallen mir zuerst die Katastrophenschützer in den freiwilligen Feuerwehren und im DRK ein.

Wer nicht selbst Katastrophenschützer ist oder in seinem persönlichen Umfeld jemanden kennt, der kann die Einsatzbereitschaft und die persönlichen Einschränkungen, die diese Frauen und Männer auf sich nehmen, wohl kaum ermessen. Und wir sind auch in Zukunft auf diese besonders engagierten Einwohner unserer Heimat angewiesen, um auf Unglücke und Katastrophen adäquat reagieren zu können. Ich engagiere mich seit einigen Jahren als Reserveoffizier. Im scharfen Einsatz waren wir zuletzt beim Juni-Hochwasser 2013. Dabei habe ich auch die Region um Limbach-Oberfrohna mitbetreut. Da Übung des halbe Leben ist, steht in der übrigen Zeit die Vorbereitung auf eine Katastrophe im Mittelpunkt. So wie gestern in der Marienkaserne in Dresden. Geübt wurde die sachgerechte Beratung der Einsatzkräfte und die Kommunikation zwischen ziviler Verwaltung und Bundeswehr, um bei Bedarf schnellstmöglich militärische Kräfte zum Beispiel im Hochwasserschutz einsetzen zu können. Und wie man 2013 insbesondere an der Mulde sehen konnte, war der schnelle Einsatz sehr wichtig.

Ich habe aber im Juni 2013 in unserer Heimatstadt auch gesehen, dass im Großschadensfall die Kameraden der Feuerwehr und die Mitarbeiter der Verwaltung fast auf sich allein gestellt waren. Über die direkt Betroffenen hinaus wurden kaum Mitbürger aktiviert. Wenn mir die Bürger von Limbach-Oberfrohna am 7. Juni bei den Oberbürgermeisterwahlen das Vertrauen aussprechen, werden die Katastrophenschützer alle nötige Unterstützung der Stadt erhalten. Für den Großeinsatz, der wie 2013 unsere Bürger massiv bedroht, möchte ich darüber hinaus einen Pool von Freiwilligen aufbauen, die schnell und zielgerichtet zur Unterstützung aktiviert werden können.

Die Hilfe im Katastrophenfall muss auf breitere Schultern verteilt werden, damit sich die Feuerwehr auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren kann. Weiter werde ich ein Aktivierungssystem für zivile Nutzfahrzeuge einführen, die bei Bedarf den Transport von Gerät und Personal unterstützen. Auf die Bereitschaft der Einwohner und Unternehmen von Limbach-Oberfrohna kann man dabei mit Sicherheit zählen. Darüber hinaus muss die freiwillige Tätigkeit bei Feuerwehr und Sanitätsdienst noch mehr Anerkennung finden. Meine Zielsetzung ist, einen Fonds für Unterstützungsmittel aufzubauen und über gesellschaftliche Events wie zum Beispiel einem jährlichen Feuerwehrball die Leistungen der Kameraden und Kameradinnen noch mehr ins Bewusstsein zu rücken. Gleiches gilt für die dauerhafte Absicherung der Kinder- und Jugendarbeit in diesem Bereich. Zunächst bleibt mir an dieser Stelle – hoffentlich im Namen aller Einwohner – allen engagierten Helfern in der Stadt DANKE zu sagen.

Ihr Jesko Vogel