strassedesfriedensDie Beseitigung der Brachen war, ist und wird auch zukünftig ein Schwerpunktthema der Freien Wähler Limbach-Oberfrohna. So sollten wir uns also eigentlich auch darüber freuen, dass das unsägliche Objekt an der Straße des Friedens nun komplett verschwinden wird. Aber ein bitterere Beigeschmack bleibt.

In seiner April-Sitzung hat der Technische Ausschuss beschlossen, das Objekt abreißen zu lassen. Als Auftragnehmer wurde von der Verwaltung die Rühlig Bau GmbH vorgeschlagen. Ein Limbacher Unternehmen, auch da denkt man sich noch nichts Böses dabei. Schaut man aber genauer hin, so ist folgendes festzustellen. Das Vergabeverfahren bezeichnet man als beschränkte Ausschreibung, das heißt, die Verwaltung schreibt bestimmte Unternehmen an und fordert sie zur Abgabe eines Angebotes auf. In diesem Fall wurden 4 Unternehmen angeschrieben, nur die Rühlig Bau GmbH sitzt in Limbach-Oberfrohna. So ist es auch nicht ganz verwunderlich, dass nur zwei Angebote eingegangen sind.

Nicht nachvollziehbar ist jedoch, dass die in Limbach-Oberfrohna ansässigen Firmen, die für Abbruch und Abriss solcher Objekte spezialisiert sind (Fa. Wanka in Pleißa und Fa. Meißner in Limbach), nicht angeschrieben wurden. Auf Nachfrage unserer Fraktion versuchte sich die Verwaltung in verschiedenen Erklärungen. Es ging von „Haben wir gar nicht gewusst, dass die Fa. Wanka das auch kann“ bis zu „Wir gehen davon aus, dass die Fa. Meißner mit Rühlig Bau zusammen arbeitet“. Herr Meißner sagte dazu auf Nachfrage: „Wir haben noch nie mit Rühlig zusammen gearbeitet und werden das auch nicht tun.“

Herr Rühlig sitzt als Stadtrat selbst im Technischen Ausschuss, wurde in der April-Sitzung natürlich vertreten, um nicht wegen Befangenheit von der Abstimmung ausgeschlossen zu werden. Die CDU-Fraktion hätte ja sonst keine Mehrheit mehr im Technischen Ausschuss. Der sonst so gesprächige Bürgermeister Carsten Schmidt leitete die Versammlung und hielt sich erstaunlicherweise mit Äußerungen zurück. Noch erstaunlicher ist, dass er diesen Vorgang jetzt in seinem Blog zur Wahlwerbung nutzt.

Was bleibt ist die Freude über eine bald verschwundene Brache und die Erkenntnis, dass die Stadtverwaltung dringend eine Veränderung braucht, um in dieser Stadt transparente und faire Entscheidungsprozesse sicherzustellen.