Zur gestrigen Stadtratssitzung zeugten die sehr gut gefüllten Zuschauerränge davon, dass interessante Entscheidungen anstanden. Es galt, für die Kita in Wolkenburg einen neuen Betreiber zu bestimmen.
Doch zuvor stellte die Glauchauer Revierleiterin der Polizei, Marika Schwanitz, gemeinsam mit ihrer Kollegin den Kriminalitätsbericht 2016 für Limbach-Oberfrohna vor. Dieser zeigt ein grundsätzlich positives Bild mit klar positiven Trends, auch wenn die 2016er Statistik einen leichten Anstieg gegenüber 2015 aufweist. Den Schwerpunkt bilden Diebstähle. Auffällig ist ein Anstieg der Drogendelikte um den Faktor 3, wobei sich Limbach-Oberfrohna mit 35 Fällen im Vergleich zu anderen Kommunen vergleichbarer Größe noch immer auf einem niedrigen Niveau bewegt. Aus unserer Sicht müssen wir weiterhin darauf hinwirken, dass die Präsenz der Polizei im Stadtgebiet nicht verringert wird. Dies gilt natürlich auch auf die Dienszeiten der Polizeistation in der Frohnbachstraße.
Beschluss über neuen Betreiber für Kita Wolkenburg
Danach befasste sich der Stadtrat mit der Kita Wolkenburg. Gleich zu Beginn versuchte die Fraktion Linke/Grüne, den Tagesordnungspunkt wegen Befangenheit unseres Stadtrates Tilo Grosch wieder an die Verwaltung zurück zu verweisen. Dietrich Oberschelp konnte als Jurist der Stadtverwaltung dies aber aus dem Weg räumen – es liegt keine Befangenheit vor. Somit fand dieser Antrag auch keine Mehrheit. Aus unserer Sicht war dies sicher auch nur ein taktisches Manöver, waren doch die Meinungen in der Sache sehr unterschiedlich ausgeprägt.
Das der im Antrag der Verwaltung favorisierte Verein Kaleidoskop e.V. keine Mehrheit finden würde, war schnell klar. Fraktionsübergreifend stellte Stadtrat Tilo Grosch den Antrag, für den Betrieb der Kita Wolkenburg die Gesellschaft zur ganzheitliche Bildung gGmbH Sachsen zu beauftragen. Dieser Auftrag soll gebunden sein, sowohl an die Verpflichtung zur Neugründung eines Fördervereins als auch an die Beibehaltung des naturnahen Konzeptes.
Die Freien Wähler sind zu der Auffassung gelangt, dass dieser Träger die geforderte Sach-und Fachkompetenz, das erforderliche Know-how und die wirtschaftliche Stärke besitzt, um diese Kita im Ortsteil Wolkenburg zum Wohle der Kinder und für deren weiterführende persönliche Entwicklung zu betreiben. Ein weiterer wichtiger Aspekt unseres Antrages ist es, die beiden stark emotional gebundenen Elterninitiativen in Wolkenburg im Wege eines neu zu gründenden Fördervereins gleichermaßen einzubeziehen. Davon versprechen wir uns die Chance auf einen echten Neuanfang und hoffen zugleich, die sehr emotional – und zum Teil auch auf persönlicher Ebene – geführte Diskussion im Ortsteil bezüglich der Trägerschaft sowie den Weiterbetrieb der Kindertagesstätte zu versachlichen.
Wolkenburger Schule verkauft
Im Ortsteil Wolkenburg kommt auch immer wieder die Diskussion über die fehlende Schule hoch, so auch zur letzten Stadtratssitzung. Zum Beschluss stand der Verkauf der alten Schule an den Evangelischen Schulverein Limbach-O. e.V., der beabsichtigt, ab 2018 mit dem 5. Schuljahr als Oberschule und Gymnasium zu starten. Eine echte Chance für Wolkenburg, die wir natürlich unterstützen. Gegebenenfalls gelingt es über die oben erwähnte GGB auch, wieder eine Grundschule zu etablieren.
Außenstelle der Naturstation Neukirchen/Pleiße angestrebt
Zum Schluss der Stadtratssitzung ging es um einen Antrag der CDU-Fraktion. Inhalt: Der Oberbürgermeister soll sich beim Landkreis darum bemühen, dass in Limbach-Oberfrohna eine Außenstelle der Naturstation Neukirchen/Pleiße eingerichtet wird. Dr. Jesko Vogel berichtete, dass bereits vor Einreichen des Antrages die entsprechenden Gespräche geführt wurden, der Antrag liegt beim Landrat vor. Somit ist der Antrag eigentlich obsolet, aber in der Diskussion dazu bemühten sich alle Fraktionen, sich als die naturnaheste und umweltaktivste Fraktion darzustellen. Am Ende stimmten alle Stadträte für diesen Antrag, wohl wissend, dass dieser Entscheid keine weiteren Auswirkungen haben wird.