Wenn die Stadtverwaltung 25 Jahre nach der politischen Wende daran geht, auch die Grundschulen in Rußdorf und Pleißa auf einen normalen Standard zu bringen, dann ist das zwar zu begrüßen, sollte aber mit Blick auf die Schülerinnen und Schüler selbstverständlich sein. Gleiches gilt für die Geschwister-Scholl-Oberschule. „Da ist doch eher die Frage berechtigt, warum die Investitionen nicht schon früher in Angriff genommen wurden“, so Jesko Vogel weiter.
Jesko Vogel freut sich, dass die Verwaltung viele Vorhaben, die die „Freien Wähler“ im Kommunalwahlkampf zur Sprache gebracht haben, in die Haushalte dieses und des folgendes Jahres aufgenommen hat. „Hier sind in erster Linie Angebote für Jugendliche ohne Vereinsbindung (Skater und Dirt-Bike) und ein Spielplatz in Oberfrohna (2016) zu nennen“, sagt er.
Andere Vorhaben sehen auch die „Freien Wähler“ durchaus kritisch. Als erstes muss hier die Idee genannt werden, den Platz vor der Kirche in Limbach, der direkt an der befahrensten Straße der Stadt liegt, für knapp 200.000 Euro komplett zu sanieren. „Da sehen wir völlig andere Prioritäten. Man braucht sich dazu nur mal den Zustand des Rathausplatzes anzuschauen. Weiter wäre für uns die Sanierung oder der Neubau der Buswartehäuschen ein wichtiger Punkt, der auch nicht bis 2016 verschoben werden kann. Dafür sind dann ganze 10.000 Euro eingestellt“, sagt er. Am Herzen liegt den „Freien Wähler“ auch die Verbesserung der Infrastruktur für Radfahrer. „Da besteht aus unserer Sicht dringender Handlungsbedarf. Zudem würden wir in der Thomas-Müntzer-Schule Horträume für alle Klassenstufen schaffen und in langfristige und tragfähige Konzeptionen in den Bereichen Stadtentwicklung, Radwege, Einzelhandel, IT-Struktur der Verwaltung und Breitbandentwicklung finanzieren“, so der Fraktionsvorsitzende.
Denn Fakt ist auch: Limbach-Oberfrohna schrumpft unaufhaltsam. Zudem werden die Zuweisungen des Landes weiter abnehmen. Das heißt: Weniger Einwohner müssen mit weniger Mitteln alles erhalten, finanzieren und natürlich nutzen. „Infrastruktur und Angebote müssen daher langfristig geplant werden. Es nützt niemanden was, wenn wir eine öffentliche Infrastruktur haben, die nicht mehr finanzierbar ist. Daher brauchen wir einfach bessere Instrumente, um steuern und entscheiden zu können“, sagt Jesko Vogel. Er nennt eine ganze Liste von Konzepten, die die Stadtverwaltung schon lange erstellen wollte. So fehlen professionelle Bedarfsplanungen für Grundschulen, Oberschulen, Kitas/Hort, Fuhrpark, Klima- und Energiebereich, Wohnstandort und Flächennutzung. Dazu kommen fehlende Konzepte in den Bereichen IT, Einzelhandel und Breitband. „Das bestehende Stadtentwicklungskonzept wird vielfach bloß als Empfehlung bewertet. So war es aber nicht gedacht“, macht Jesko Vogel deutlich.