Große Harmonie im Stadtrat

Wie sollte man die Stadtratssitzung am 4. September beschreiben? Langweilig? Frei von Höhepunkten? Wollten alle schnell zum Fußball? Oder war es doch nur einfach einmal harmonisch? Fakt ist: Alle Entscheidungen wurden einstimmig getroffen, kontroverse Diskussionen suchte man vergebens.

Es begann damit, dass es keine Anfragen aus der Bevölkerung gab. Hier wünschen wir uns grundsätzlich mehr Input aus den Reihen der Bürgerinnen und Bürger aus Limbach-Oberfrohna.

Kindertagespflege auf einer neuen Basis

Der erste inhaltliche Schwerpunkt war die Entscheidung über die neue vertragliche Basis zwischen der Stadt und den Einrichtungen der Kindertagespflege (Tagesmütter). So wurden zum einen die Satzung als auch die Vereinbarungen im Konkreten einstimmig beschlossen. Mit diesen Vereinbarungen setzt die Verwaltung die von der Freien Wählern seit langem geforderten Verbesserungen für die Tagesmütter der Stadt um. So werden die finanziellen Zuwendungen seit Jahren der „Nullrunden“ deutlich verbessert. Desweiteren werden neue Regelungen in Bezug auf Urlaub und Krankheit wirksam, allesamt deutliche Verbesserungen gegenüber der bisherigen Situation. Unser Mitglied Anja Sonntag machte aber noch auf einen weiteren Aspekt aufmerksam: „Es ist sehr gut, dass die Zusammenarbeit der Verwaltung mit den Tagesmüttern im Tagesgeschäft durch die Bereitstellung einer neuen festen Ansprechpartnerin deutlich verbessert werden wird.“

Auch die weiteren Entscheidungen erfolgten einstimmig und quasi diskussionsfrei. So wurden sowohl die Bebauungspläne für Wolkenburg „An der Herrnsdorfer Straße“ und „Sportplatz“ als auch die weitere Umsetzung des Kunstrasenplatzes „Am Jahnhaus“ in Oberfrohna beschlossen.

Projekt „Sonnenbad Rußdorf“

Dirk Schuler, Leiter des Eigenbetriebes Städtischische Bäder Limbach-Oberfrohna, erläuterte danach die Notwendigkeit eines Nachtrages für das Projekt „Sonnenbad Rußdorf“. Der vierstellige Betrag wurde ebenfalls einstimmig bestätigt. An dieser Stelle möchten wir unsere Haltung bezüglich der in den vergangenen Wochen erfolgten Diskussion über die Preisentwicklungen verdeutlichen. Wir stemmen in L.-O. derzeit ein immenses Investitionsvolumen – dabei noch in verschiedenen sehr komplexen Projekten. Dabei ist es völlig normal, dass in den verschiedenen Planungsstufen zusätzliche Aufwendungen erkannt, die aktuelle Preisentwicklung bewertet und damit die Kostenplanungen konkretisiert werden. In den konkreten Fällen (z.B. Turnhalle Pleißa, Turnhalle Wolkenburg) sind die Preissteigerungen im einstelligen Prozentbereich und damit völlig im Rahmen. Es gibt andere Städte, in denen es zu Kostensteigerungen von 80 Prozent kam. Von einer Kostenexplosion – wie teilweise dargestellt – kann deshalb in Limbach-Oberfrohna keine Rede sein.

Die Annahme von Spenden wird traditionell mit Freude und einstimmiger Zustimmung angenommen.

Nachholbedarf in Sachen Energie- und Klimaschutz

Letztlich ging es am vergangenen Montag noch um die Fortführung des European Energy Awards (EEA). Dabei geht es darum, die Stadt Limbach-Oberfrohna bezüglich Energie- und Klimaschutz weiter voranzubringen. So soll ein Mitarbeiter in der Verwaltung eingestellt werden – zu 80 Prozent gefördert von Bund und Land – der sich ganz speziell für diese Thematik einsetzt, sowohl für die Verwaltung als auch für Unternehmen und Bürger der Stadt. So können zukünftig auch Einzelmaßnahmen gefördert werden, bei denen die Stadt bezüglich Energie- und Klimaschutz ausgehend vom letzten Audit 2016 noch erheblichen Nachholbedarf hat, so zum Beispiel im Themenfeld „Mobilität“, in dem unter anderem auch das Thema „Radwege“ verankert ist. Das Ziel ist es, bis zum nächsten Audit 2020 eine Steigerung um mindestens 20 Prozent gegenüber 2016 zu erreichen. Das ist ehrgeizig, aber aus unserer Sicht absolut notwendig angesichts einer von uns stetig geforderten nachhaltigen Entwicklung der Stadt.