Am Montag, den 3. Juni 2019 trafen sich die Mitglieder des Stadtrates von Limbach-Oberfrohna erstmalig nach der Kommunalwahl vom 26. Mai – selbstverständlich noch in der alten Zusammensetzung. Die Änderungen, die diese Wahl mit sich brachte, änderten nichts an der insgesamt entspannten Atmosphäre im Stadtrat. Die Tagesordnung ließ vermuten, dass es eine kurze Sitzung werden würde, aber ein Sachverhalt erhitzte dann doch die Gemüter.
Wohngebiet Querweg in Kaufungen
Mit dem neuen Wohngebiet am Querweg in Kaufungen sollte sich der Stadtrat im Punkt 4 beschäftigen, wurde jedoch bereits mit dem Thema durch die Anfrage eines Bürgers konfrontiert. Dieser mahnte an, dass der Preis pro Quadratmeter Bauland mit 117 Euro völlig überteuert sei und seine Familie jetzt gegebenfalls von einem Kauf absehen werde. Daraufhin und dann in der weiteren Sitzung kam es zu heftigeren Diskussionen. CDU-Stadtrat Vollrath unterstellte der Verwaltung, mit Absicht und Argwohn das Vorhaben bewusst zu blockieren. Die wies die Verwaltung weit von sich, Oberbürgermeister Dr. Vogel bezeichnete den Vorwurf als „kompletten Unfug“.
Was ist passiert?
Ursprünglich sollte am Querweg ein Wohngebiet mit 43 Einheiten im Außengebiet entstehen. Dazu gab es jedoch erheblichen Widerstand durch die Aufsichtsbehörde. Die Landesdirektion mahnte immer wieder an, dass es zu viele Bebauungspläne in Limbach-Oberfrohna im Außengelände geben würde. Die damalige CDU-geführte Stadtspitze favorisierte ja die beiden Gebiete an der A.-Günther-Straße und an der Wiesenstr./H.-Heine-Straße . So minimierte sie das Gebiet am Querweg von 43 auf fünf Einheiten, um die anderen beiden bei der Landesdirektion durchzubringen. Da die „Freien Wähler“ grundsätzlich einer Bebauung im Außenbereich kritisch gegenüberstehen, stimmten wir Anfang 2014 für die Verkleinerung des Gebietes am Querweg. Durch den Wechsel an der Stadtspitze wurden die beiden anderen Gebiete per Stadtratsbeschluss stillgelegt beziehungsweise gänzlich gekippt. Aber das Gebiet am Querweg mit fünf Einheiten blieb und wurde genehmigt.
Um in einem neuen Gebiet bauen zu können, muss es erschlossen werden, logisch. Dass diese Erschließungskosten auf die Käufer umgelegt werden müssen, auch logisch. Nun sind die Kosten für die Erschließung derart gestiegen, dass es zum Quadratmeterpreis von 117 Euro gekommen ist. Dieser ist natürlich auch aus unserer Sicht völlig überhöht, hat aber Nichts mit Argwohn zu tun.
Das Angebot der Stadt an die Käufer, weiteres angrenzendes Land als „Gartenland“ für 6 Euro pro Quadratmeter zu erwerben, kann man als Entgegenkommen der Stadt bewerten. Somit entstehen am Querweg fünf relativ große Grundstücke, die eben nur zur Hälfte bebaut werden dürfen. In der Mischkalkulation ergibt das einen Preis von rund 55 Euro pro Quadratmeter. Immer noch ein stolzer Preis, aber vergleicht man diesen Preis mit jenen, die kürzlich in Kändler erzielt wurden, halten wir das gerade noch für angemessen. Zwei der fünf Interessenten haben dies bereits akzeptiert und wollen sich in Kaufungen niederlassen. Wir sind zuversichtlich, dass es der Verwaltung gelingen wird, auch die drei restlichen Grundstücke zu veräußern, hoffentlich an die bisherigen Interessenten.
Feuerwehr erhält neue Drehleiter
Im Bedarfsplan der Feuerwehr Limbach-Oberfrohna festgeschrieben ist die Beschaffung einer neuen Drehleiter. Vier Kommunen haben sich zusammengeschlossen und werden eine gemeinsame Ausschreibung dazu initiieren. Dieser Zusammenschluss wird durch zusätzliche 20 Prozent Fördergelder vom Land Sachsen unterstützt. Somit werden die Kosten, die auf rund 700.000 Euro geschätzt werden, für die Stadt Limbach-Oberfrohna „nur“ rund 180.000 Euro betragen.
Weitere Beschlüsse
In Pleißa beginnt in Kürze die Umsetzung der Hochwasserschutzmaßnahmen. Nach vielen Diskussionen wurde im Bereich Klausstraße nun eine Lösung gefunden, deren Umsetzung der Stadtrat nun auf den Weg brachte.
Im Gewerbegebiet Süd galt es, Hinweise und Anregungen von Beteiligten abzuwägen. Auch hier herrschte allgemeiner Konsens.
Und in einer Stellungnahme an die Gemeinde Hartmannsdorf machte der Stadtrat deutlich, dass bei einem geplanten Bau eines Erlebnisbauernhofes an den Limbacher Teichen die Interessen der Stadt Limbach-Oberfrohna und der Pächter der Teiche gewahrt werden.
Anregung der Stadträte
Zum Abschluss jeder Sitzung können die Stadträte Anfragen an die Verwaltung richten. Frau Hilbig regte an, die Citybuslinie 2 bis zum Sonnenbad zu verlängern. Das würden wir auch unterstützen, wohl wissend, dass die Planung von Buslinien ein sehr komplexer Vorgang ist. Die Verwaltung wird dies mit dem Betreiber des Citybusses besprechen.
In die Diskussion um Bänke für die Feuerwehr Rußdorf schaltete sich spontan unser Stadtrat Hilmar Steinert ein. Er versprach, sich um die Finanzierung dieser Bänke persönlich zu kümmern, damit sich die jungen Feuerwehrleute ordentlich umziehen können. Vielen Dank an dieser Stelle an Hilmar!